Rückblick 2011
Die ersten Ankerland TraumaTage mit Fokus auf das sensible Thema Jugendgewalt waren ein überwältigender Erfolg. Hunderte Gäste, medizinisches und psychologisches Fachpublikum, Lehrer, Eltern, Betroffene, Interessierte und Medien füllten das Museum für Völkerkunde. Die Teilnehmerzahl übertraf alle Erwartungen. Die Ankerland TraumaTage fanden im Oktober 2011 unter der Schirmherrschaft von Hamburgs Erstem Bürgermeister Olaf Scholz zum ersten Mal statt. Die Informationsveranstaltung bot Vorträge, Podiumsdiskussionen, Gespräche und Beratung durch zahlreiche Hilfsorganisationen. Sie informierte über die Möglichkeiten der Prävention, die Akutversorgung und Therapie der Folgen von Jugendgewalt.
Neben dem Veranstalter Ankerland informierten und berieten die PRO AKTIV – Interventionsstelle bei Häuslicher Gewalt, der Polizeiliche Opferschutz, der WEISSE RING, die Organisation Gefangene helfen Jugendlichen e. V., der Deutsche Kinderschutzbund, das Hamburger Gewaltschutzzentrum, das Kriseninterventionsteam des DRK und die Seelsorge der Hamburger Feuerwehr die Besucher. Schirmherr Olaf Scholz bekräftigte über ein Grußwort die Wichtigkeit und Ernsthaftigkeit seines Engagements für Ankerland und die TraumaTage.
Hochkarätige Referenten beleuchteten die Thematik im Laufe des Tages und Moderator Klaus Wiesinger führte durch das Programm: Schüler- und Elternvertreter setzten sich mit dem Thema „Gewalt in der Schule“ auseinander. Dr. Christian Böhm, Leiter der Beratungsstelle Gewaltprävention stellte die Handlungskonzepte der Hamburger Schulbehörde vor.
Mit dem Themenkomplex „Beziehungsgewalt“ beschäftigten sich Prof. Dr. Peter Wetzels, Leiter des Instituts für Kriminalwissenschaften der Universität Hamburg und Prof. Dr. Hubertus Lauer, Vizepräsident des Deutschen Kinderschutzbundes.
Prof. Dr. Dr. Gerhard Roth, der Direktor des Instituts für Hirnforschung an der Universität Bremen gab dem Auditorium einen fundierten, aber auch für den Laien verständlichen Einblick in die Hirnforschung und referierte über die Auswirkungen körperlicher und psychischer Gewalt auf das kindliche Gehirn.
Über die Folgen körperlicher Gewalt und seelischer Verletzungen sprach auch Dr. Andreas Krüger, Initiator und medizinischer Leiter von Ankerland. Er wies in seinem Vortrag u. a. auf die Lücken im Versorgungsnetzwerk und die Notwendigkeit eines Trauma-Therapiezentrums für Kinder und Jugendliche hin – eines der wesentlichen Ziele von Ankerland.
Den Abschluss des Informationsforums bildete eine Podiumsdiskussion zum Thema, in der neben Referenten des Tages auch Kathrin Hennings, Landesjugendbeauftragte der Polizei Hamburg, Kristina Erichsen-Kruse, stellvertretende Landesvorsitzende des WEISSEN RING und Sabine Voigt, Leiterin der Interventionsstelle bei Häuslicher Gewalt von PRO AKTIV diskutierten und sich den Fragen des Publikums stellten.
Zum Ausklang der TraumaTage 2011 wurden 150 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Medien zu einem Benefiz-Dinner empfangen. Durch den Abend und die Talkrunden zum Thema Jugendgewalt führte Alida Gundlach, musikalische Highlights des Abends waren der grandiose Auftritt von Max Mutzke und die Gruppe LuKuLuLe. Alle Künstler traten ohne Gage auf.
ANKERLAND SAGT DANKE!