Das Ankerland Konzept

In unserem Therapiezentrum werden die Kinder und Jugendlichen und ihre Angehörigen in einem ansprechenden warmen Ambiente empfangen. Nichts erinnert an die Sterilität großer Krankenhäuser, die leider oftmals mit dem traumatischen Geschehen in Verbindung gebracht werden. Hierzu zählen auch sekundäre Belastungssituationen wie in Notfallambulanzen oder der Rechtsmedizin. Unser Haus ist eine Art „Villa Kunterbunt“, die den Kindern, Jugendlichen und ihren Bezugspersonen eine helle, freundliche und herzliche Atmosphäre bietet. Dort können Seelenwunden heilen und die schwersten der menschlichen Krisen gemeinsam bewältigt werden.

Die Grundlage der Arbeit im Ankerland Trauma-Therapiezentrum ergibt sich aus verschiedenen, sich ergänzenden, therapeutischen Ansätzen und Angeboten. Die traumatherapeutische Basis für die tägliche Arbeit bildet die Psychodynamisch Imaginative Traumatherapie für Kinder und Jugendliche (kurz: PITT-KID, Krüger & Reddemann, 2007). Das Verfahren wird seit vielen Jahren klinisch erfolgreich angewendet. Die psychologische Fakultät der Wilhelms-Universität Münster hat in einer Pilotstudie die Wirksamkeit der Therapie belegt. Das Verfahren ist bei der Deutschsprachigen Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT) als Therapieverfahren für Kinder und Jugendliche anerkannt.

Die sprachorientierte Traumatherapie wird in unserem Haus durch traumafokussierte Kunst, Musik- und Körpertherapie ergänzt. Alle Therapeutinnen und Therapeuten arbeiten nach gemeinsamen Grundsätzen, bei denen sich die verschiedenen Therapieverfahren ergänzen und einander fördern. So formiert sich ein heilsames, gut kooperierendes Team um die Patientinnen und Patienten. Alle ziehen im besten Fall an einem Strang: Patientinnen und Patienten sowie geeignete private und institutionelle Bezugspersonen werden als kompetente Partnerinnen und Partner im Rahmen einer sogenannten Partizipativen Allianz am Heilungsgeschehen aktiv und maßgeblich beteiligt.

Die Kinder und Jugendlichen kommen in der Regel einen Tag pro Woche für mehrere Stunden in das Therapiezentrum. Das ambulante Behandlungskonzept und der Einbezug des sozialen Umfelds ermöglicht es ihnen, in ihrem schützenden Umfeld bleiben zu können und gemeinsam den Heilungsprozess zu gestalten. Dies ist besonders bei Langzeittherapien schwer traumatisierter Patientinnen und Patienten mit chronisch-komplexen Trauma-Folgestörungen ein wesentlicher Aspekt für die Heilung. Darüber hinaus wird die Autonomie der Kinder und Jugendlichen als ein wichtiger Baustein im Prozess der Heilung aktiv gefördert.